Kekse und Popcorn für ein großartiges Kinoerlebnis

Wir verwenden Cookies, um den Service, die Inhalte und das Erlebnis zu optimieren und teilen Nutzungsinformationen mit Partnern für soziale Medien, Werbung und Analyse. Mit dem Klicken auf "Alle akzeptieren" wird der Verwendung von Cookies zugestimmt. Eine Entscheidung gegen die Verwendung von Cookies kann dazu führen, dass einige Funktionen der Webseite möglicherweise nicht verfügbar sind.
Filmplakat von Hundslinger Hochzeit

Hundslinger Hochzeit

94 min | Komödie | FSK 6
Tickets
Szene %1 aus %Hundslinger Hochzeit
Szene %2 aus %Hundslinger Hochzeit
Szene %3 aus %Hundslinger Hochzeit
Szene %4 aus %Hundslinger Hochzeit
Szene %5 aus %Hundslinger Hochzeit
Szene %6 aus %Hundslinger Hochzeit
Szene %7 aus %Hundslinger Hochzeit
Szene %8 aus %Hundslinger Hochzeit
Szene %9 aus %Hundslinger Hochzeit
Der Tod ihrer Mutter zwingt die Wirtstochter Magdalena zurück in ihre Heimat Hundsling in der Oberpfalz. Magdalena findet sich in einer misslichen Lage wieder, die das ganze Dorf betrifft. Jemand hat ein zweites Wirtshaus eröffnet, eines zu viel am Ort. Magdalena tritt das Erbe ihrer Mutter an und will die Konkurrenz ausschalten. Die Situation eskaliert, als Magdalena anfängt unorthodoxe Mittel einzusetzen, um sich den Traum vom eigenen Wirtshaus zu erfüllen...
Hundslinger Hochzeit“ ist das Herzensprojekt der Schauspielerin und Produzentin Christina Baumer, die ihre Heimat liebt. Die Drehorte Friedenfels, Wiesau, Tirschenreuth und Waldsassen, punkten mit ihrem herzlich-rauen Charme, einem unnachahmlichen Charakter, unberührter Natur, gepflegter Wirtshauskultur und selbstbewusst-ehrlichen Bewohner:innen. In „Hundslinger Hochzeit“ wird das unverfälschte, aber keinesfalls verkitschte Landleben zum Kinoerlebnis. Die zwei um ihre Existenz kämpfenden Gaststätten als Hauptschauplätze stehen symbolisch für die wegen der Pandemie und dem Ukraine-Krieg brach liegenden Wirtshauskultur. Sehr zum Bedauern der Nordoberpfälzer:innen, denn das Wirtshaus ist ihr zweites Wohnzimmer. Der Nordoberpfälzer Dialekt als Filmsprache ist ein achtungsvoller Umgang heimatlicher Eigenheiten, wovon viele aufgrund von gesellschaftspolitischen Vereinheitlichungen dem heimtückisch-schleichenden Verfall ausgesetzt sind.

Vorstellungen

Central-Kino Hof
Central-Kino Hof
Altstadt 8
95028 Hof
STARMEXX Erlebniskino Burglengenfeld
STARMEXX Erlebniskino Burglengenfeld
Im Naabtaalpark 48
93133 Burglengenfeld
Movie im Luitpoldhaus Marktheidenfeld
Movie im Luitpoldhaus Marktheidenfeld
Luitpoldpassage 35
97828 Marktheidenfeld
Rio Filmpalast München
Rio Filmpalast München
Rosenheimer Straße 46
81669 München
Neue Welt Kinocenter Weiden
Neue Welt Kinocenter Weiden
Fichtestraße 6
92637 Weiden
Kinocenter Nittenau
Kinocenter Nittenau
Regentalstraße 24
93149 Nittenau
Filmtheater Zwiesel
Filmtheater Zwiesel
Dr.-Schott-Straße 7
94227 Zwiesel
Donau Lichtspiele Offingen
Donau Lichtspiele Offingen
Leonhardstraße 4
89362 Offingen
FoolsKINO
FoolsKINO
Marktplatz 18a
83607 Holzkirchen
Donau-Lichtspiele DoLi Wörth an der Donau
Donau-Lichtspiele DoLi Wörth an der Donau
Donaustraße 7
93086 Wörth an der Donau

Filmkritik

Die Wirtshausbetreiberin Rosi (Ulla-Britta Baumer) aus dem oberpfälzischen Dorf Hundsling bricht mitten am Tag tot zusammen. Mit ihren roten Haaren liegt sie ausgestreckt da, neben ihr eine Papiertüte mit herausfallendem Gemüse. Für ihren Mann (Walter Schuster) ist der Fall eindeutig: Hinter Rosis Tod muss ihre Konkurrentin Peggy (Judith Riehl) stecken, die ihr mexikanisches Restaurant „Casa Toni“ erfolgreich als Eventgastronomie vermarktet. Die Polizistin vor Ort hört sich seinen Verdacht zwar an, wirklich nachzugehen scheint sie dem vermeintlichen Kriminalfall aber nicht.

Der Angriff der Meerschweinchen

Zur Beerdigung kehrt auch Tochter Magdalena (Christina Baumer) nach Hundsling zurück. Sie will die Gaststätte der Familie wieder zum Erfolg führen. Dafür schreckt sie auch vor Aktionen gegen die verfeindete Konkurrentin nicht zurück. Sie manipuliert das mexikanische Essen, was zu erwartbaren Konvulsionen führt. Doch nicht jede ihrer absurden Angriffe ergibt Sinn. So schleust sie Meerschweinchen in den Gastraum des Casa Toni, damit die Gäste diese für Ratten halten. Ob man das so verstehen soll, dass sie in der Oberpfalz noch nie Meerschweinchen gesehen haben?

Peggy verhält sich ihrerseits ebenfalls feindselig. Erst eine sich anbahnende Liaison zwischen Magdalena und Peggys Sohn Toni (Sandro Stocker) sorgt für eine Art oberpfälzisches Romeo-und-Julia-Flair. Mit der inneren Spannung des Shakespeare-Dramas kann es die Lokalkomödie dann aber doch nicht aufnehmen. Außenaufnahmen gibt es zudem nur gelegentlich; man könnte sich die Hundslinger Hochzeit durchaus auch als Theaterstück vorstellen.

Einige Elemente des Films – die nebensächliche Krimi-Fährte, das betont Lakonische, vermeintlich Urige der bayerischen Provinz – erinnern an die Knödelkrimi-Verfilmungen der Bücher von Rita Falk. In Hundsling kommt noch ein jenseitiges Element hinzu. Bei spiritistischen Sitzungen ihrer Freundin nimmt Magdalena Kontakt zu ihrer Mutter auf, die fortan aus ihrer Urne mit ihrer Tochter spricht.

Alle sind happy

Die Regisseurin Christina Baumer hat „Hundslinger Hochzeit“ selbst produziert und spielt als Magdalena persönlich die Tochter der verstorbenen Rosi. Als ein Freund aus Irland auftaucht, entwickelt sich zwischen ihm, Magdalena und Toni eine Dreierbeziehung, in der alle happy sind; Konflikte werden alle rasch gelöst oder kommen gar nicht erst auf. Die Schauspieler:innen hat Baumer aus bayerischen Serien wie „Die Rosenheim-Cops“ oder „Hubert und Staller“ gewonnen, die um lokale Darsteller ergänzt werden. Das Drehbuch basiert auf einer Kurzgeschichte von Baumers Mutter Ulla-Britta Baumer.

Die durchgängig augenzwinkernde Handlung lebt von Überzeichnung und dem Lokalkolorit. Die Einstellungen wirken hastig aneinandergereiht. Am Ende entwirren sich einige Geheimnisse, ohne dass sich alles erschließen würde. Die Menschen sprechen allesamt Dialekt; Ausländer scheint es nicht zu geben. Als Figur bleibt vor allem die umtriebige Bürgermeisterin (Edith Konrath) im Gedächtnis, die in ihrer Amtsführung von persönlicher Leidenschaft getrieben ist. Ein Happy End entlässt dann aus dieser homogenen Parallelwelt.

Ein unerforschtes Idiom

Insgesamt ist die „Hundslinger Hochzeit“ eher ein Film fürs lokale denn fürs überregionale Publikum. Der Film dürfte aber auch Sprachforschern reichlich Material bieten, gehört diese ungewöhnliche Mundart doch zu den eher unerforschten deutschen Idiomen.

Erschienen auf filmdienst.deHundslinger HochzeitVon: Arne Koltermann (13.11.2025)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
Über Filmdienst.de Filmdienst.de, seit 1947 aktiv, bietet Filmkritiken, Hintergrundartikel und ein Filmlexikon zu neuen Kinofilmen aber auch Heimkino und Filmkultur. Ursprünglich eine Zeitschrift, ist es seit 2018 digital und wird von der Katholischen Filmkommission für Deutschland betrieben. filmdienst.de